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Die Finsterbergmade

Achtundsiebzigstrophiges Gedicht des Dichters Hildegunst von Mythenmetz, gilt als Höhepunkt der zamonischen Rarlebewesen-Dichtung.

Mythenmetz versetzt sich in die Perspektive einer Finsterbergmade und beschreibt ihren mühevollen Weg durch das eisenhaltige Gestein mit größter Genauigkeit. In der letzten Strophe lässt Mythenmeth die Made den Weg ins Freie finden und gibt damit ihrem scheinbar sinnlosen Streben eine Bedeutung, was nahelegt, dass der Dichter mit seinem Reimwerk eine Hymne auf das arbeitsame Leben und den darin liegenden tieferen Sinn schaffen wollte.


Heute muss das Eisen schmilzen
Heute wird der Gang gebohrt
Frisch hinweg mit Schimmelpilzen
Graben ist das Zauberwort!

Wo ein Weg, da ist ein Wille
Ihn zu pflügen durch den Berg
Höllenlärm wird aus der Stille
Das gehört zum Tageswerk!

Stollentrolle fliehn in Scharen
Wenn ich meine Bahnen zieh
Sinn find ich nur hier den wahren
Aber fertig werd ich nie.

[…]

Dunkel ist´s, die Berge schweigen
Schaurig still: Das Labyrinth
Vor mir noch des Lebens Reigen
Ohne Licht und ohne Wind.

[…]

Einmal rechts und zweimal links
Das ist doch nicht schwer zu merken
Nur in diesem Takt gelingt’s
Schwerer ist’s, ein Hemd zu stärken.

[…]

Dann schmolz die Wand, dann brach das Eisen
Und durch das Loch strömte das Licht
Ich spürte Luchtauch, einen leisen
Und hatte weithin klare Sicht.