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 eventually.

Momo

Cover of Momo.

Momo is a weird book: It clearly has the potential to be and to feel very profound. But it was never quite that for me. Maybe it’s that the capitalism criticism is just too open and too jarring when mixed with the magical elements? Maybe it’s that Momo herself, as a character, always kept her distance to me. I don’t know. It’s a good book, but it never quite reached “great” for me.

I’m sure it shaped my aversion to needlessly efficient systems, though, and Ende was definitely ahead of the curve here.


On re-read: Jesus fuck this is a good book! Moved rating from 4 to 5, because man. Man. What a book! The descriptions of the kids playing are so vivid, which I suppose is expected from the man who wrote the Neverending Story. But then everything else is so tender and touching and deep – I love it. So many quotes (see below!).

And also, like in his other books for children, never far from working through the trauma of Nazi Germany, and the shock of everything that was then, and that followed after. And it is a definite strength of the book to not make the Grey Gentlemen clearly nazis – because they’re not. They poison the air and all time with their deadly fog of boredom and depression. They’re everything that’s authoritarian and takes away your soul, your art, your freedom. Everything that makes you stressed and grey and the same as everybody else.

There’s so much in this book. The way he can put into words how children feel when they get a higher allowance to because their parents want to be left alone. How the more something is meant to be A Toy, the less fun it is to play with. (Oh and the scathing commentary on those toys and their infinite add-ons.) Children as natural enemies of that grey death of the soul may be a bit idealistic, but it may still be the best truth we have.

The way it describes how your soul withers and dies when stress and pressure forces you to compromise your job, your art, your pride – how you suddenly churn out a thousand houses looking all the same, and the only thing to think about is cutting corners and making things cheaper. (Again, see quote below, I can’t do it justice.)

And then there’s an entire spirituality; all of Master Hora is a beautiful experience. Very in line with the ending of The Neverending Story, especially the visit to the transcendent place where time grows like flowers, inside your own heart (pure bawl-your-heart-out poetry, that part).


Plot summary

Beware: full spoilers! Also probably incomplete and possibly incomprehensible.

Momo lives on her own, and makes people happy with her magical ability to listen (and to play amazing games with the other kids). But then the Grey Gentlemen take over, and once they notice how powerful she is, they take away her friends (making Beppo sad and old and stressed, and Gigi gets famous). She meets Master Hora and his magic time turtle, and in the end has to save everybody.


Quotes

Momo konnte so zuhören, daß dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen.

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Das geht einem ehrlichen Maurer gegen das Gewissen. Viel zuviel Sand im Mörtel, verstehst du? Das hĂ€lt alles vier, fĂŒnf Jahre, dann fĂ€llt es zusammen, wenn einer hustet. Alles Pfusch, hundsgemeiner Pfusch! Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste sind die HĂ€user, die wir da bauen. Das sind ĂŒberhaupt keine HĂ€user,das sind – das sind – Seelensilos sind das! Da dreht sich einem der Magen um! Aber was geht mich das alles an? Ich kriege eben mein Geld und basta. Na ja, die Zeiten Ă€ndern sich. FrĂŒher, da war das anders bei mir, da war ich stolz auf meine Arbeit, wenn wir was gebaut hatten, was sich sehen lassen konnte. Aber jetzt
 Irgendwann, wenn ich genug verdient hab’, hĂ€ng’ ich meinen Beruf an den Nagel und mach’ was anderes.

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„Kinder sind das Menschenmaterial der Zukunft. Die Zukunft wird eine Zeit der DĂŒsenmaschinen und der Elektrogehirne. Ein Heer von Spezialisten und Facharbeitern wird notwendig sein, um alle diese Maschinen zu bedienen. Aber anstatt unsere Kinder auf diese Welt von morgen vorzubereiten, lassen wir es noch immer zu, daß viele von ihnen Jahre ihrer kostbaren Zeit mit nutzlosen Spielen verplempern. Es ist eine Schande fĂŒr unsere Zivilisation und ein Verbrechen an der kĂŒnftigen Menschheit!“

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Es gibt ReichtĂŒmer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann.

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„Wenn die Menschen wĂŒĂŸten, was der Tod ist, dann hĂ€tten sie keine Angst mehr vor ihm. Und wenn sie keine Angst mehr vor ihm hĂ€tten, dann könnte niemand ihnen mehr die Lebenszeit stehlen.“
„Dann braucht man es ihnen doch bloß zu sagen“, schlug Momo vor.
„Meinst du?“ fragte Meister Hora. „Ich sage es ihnen mit jeder Stunde, die ich ihnen zuteile. Aber ich fĂŒrchte, sie wollen es gar nicht hören. Sie wollen lieber denen glauben, die ihnen Angst machen. Das ist auch ein RĂ€tsel.“
„Ich hab’ keine Angst“, sagte Momo.

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Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: “Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß nur an den nĂ€chsten Schritt denken, an den nĂ€chsten Atemzug, an den nĂ€chsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nĂ€chsten.” Wieder hielt er inne und ĂŒberlegte, ehe er hinzufĂŒgte: “Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.

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“Siehst Du, Momo”, sagte er, “es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang,
die kann man niemals schaffen, denkt man.”
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
“Und dann fĂ€ngt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem.
So darf man es nicht machen!”

Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
“Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nĂ€chsten Schritt denken, den nĂ€chsten Atemzug, den nĂ€chsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nĂ€chsten.”
Wieder hielt er inne und ĂŒberlegte, ehe er hinzufĂŒgte:
“Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.”

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